Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehren der Stadt Hochheim – Brandschutzübungen an realen Schauplätzen bereitet die Jugendfeuerwehr auf den Ernstfall vor

(ds/fwh)- Vierundzwanzig Stunden mal so fühlen wie die Berufsfeuerwehr, dass konnten die 15 Jungen und Mädchen der Jungendfeuerwehren aus Hochheim und Massenheim am vergangenen Wochenende erleben. Voll bepackt mit Schlafsäcken, Isomatten, Taschen und einer riesigen Vorfreude auf die kommenden 24-Stunden standen die jungen Nachwuchskräfte vor dem Feuerwehrhaus in der Massenheimer Landstraße.

Nachdem alles so halbwegs sortiert, abgelegt, erklärt und die Einteilung auf die Feuerwehrfahrzeuge erfolgt war, läutete gegen 8:30 Uhr auch schon zum ersten Mal die Alarmglocke im Feuerwehrhaus. Schnell besetzten die jungen Brandschützer die zugeteilten Feuerwehrfahrzeuge und rücken nach Okriftel, zur diesjährigen Jugendfeuerwehrgroßübung West aus. „Diese sogenannte „West-Übung“, der Jugendfeuerwehren aus Hochheim, Flörsheim und Hattersheim dient den angehenden Feuerwehrleuten, Erfahrungen mit den Abläufen an einer Einsatzstelle zu sammeln. Aus diesem Grund ist diese Hauptübung ein wichtiger Bestandteil der Jugendfeuerwehrausbildung“, so Stadtjugendfeuerwehrwart Marcel Noll.

Im Okrifteler Industriegebiet wurden dann mehrere Übungen für die anrückenden jugendlichen Einsatzkräfte dargestellt. Von Bränden und bis zu einem Verkehrsunfall, mit eingeklemmten Personen, reichten die Szenarien. Für die jungen Brandschützer aus Hochheim wurde der Verkehrsunfall zum zugeteilten Einsatzabschnitt, welcher abgearbeitet werden musste. Unter den wachsamen Augen der Hochheimer Jugendfeuerwehrausbilder wurden die verunfallten Fahrzeuge entsprechend mit Unterbauholz gesichert und die verletzten Personen fachgerecht aus den Fahrzeugen gerettet.

Nach dem Abbau, der Verstauung der eingesetzten Ausrüstungsgegenstände im Feuerwehrfahrzeug und einer kurzen Nachbesprechung der Übung wurden die Jungen und Mädchen mit einem kleinen Imbiss für ihr gezeigtes Engagement belohnt.

„Die Jugendausbildung bei den Feuerwehren des Main-Taunus-Kreises ist ein wichtiger Bestandteil zur Personalgewinnung für die Einsatzabteilungen“, weiß Noll noch zu berichten.“

Von Okriftel zurück mussten die eingesetzten Gerätschaften durch die jungen Floriansjünger noch einer Wartung und Pflege unterzogen werden. „Diese Pflege von feuerwehrtechnischem Gerät ist ein weiterer wichtiger Bestandteil, der auch zur Ausbildung gehört.“, erzählt Jugendgruppenleiter Niklas Kunz, welcher mit Marc Ultes, Marcel Werle und Benedict Freund zum Jugendfeuerwehrausbilderteam gehört.

Während des Nachmittages ertönte der Alarmgong aufs Neue. Alarmstichwort: „Unklare Rauchentwicklung in einem Mehrfamilienhaus; zwei Personen befinden sich noch im Gebäude“. Nach dem Eintreffen der Löschfahrzeuge am Übungsobjekt und Erteilung des Einsatzbefehls durch den Gruppenführer wurden die ersten Maßnahmen ergriffen. Alle eingesetzten Trupps rüsteten sich mit Feuerwehrleinen, einer Handlampe, Schlauchhalter und einem Sprechfunkgerät aus. Der eingesetzte Angriffstrupp zusätzlich mit dem durch die Jugendfeuerwehr selbst gebauten Übungsatemschutzgerät und einem C-Mehrzweckstrahlrohr.

Nachdem der Wassertrupp die Wasserversorgung zwischen dem Unterflurhydrant, Löschfahrzeug und Verteiler hergestellt und der Schlauchtrupp die so genannten C-Druckschläuche zum Fortleiten des Löschwasser verlegt hatte, konnte der Angriffstrupp, unter der Vornahme des ersten Strahlrohres, das Gebäude betreten. Die hier gestellten Aufgaben wurden nach einer gewissen Zeit bewältigt und die fiktiven Brände im Gebäude gelöscht, sowie die Personen gerettet.

Doch auch die Freizeit kam nicht zu kurz. Es wurde gespielt, gebastelt und rumgealbert und natürlich wurde auch, wie bei Berufsfeuerwehr üblich, zusammen gekocht und gegessen.

Gegen 20:30 Uhr wurde dann zum letzten Mal an diesem Tag die Alarmglocke bemüht. In der Nähe der Massenheimer Sport- und Kulturhalle hatten Passanten ein „Feuer“ gemeldet. Mit Blaulicht und Martinshorn fuhren die Feuerwehrfahrzeuge vor und routiniert bauten die Feuerwehrjungs und -mädels die Schläuche auf. Ungefähr 10 Minuten später war der Brand bereits unter Kontrolle und noch einmal 5 Minuten später war alles gelöscht.

Müde und erschöpft von diesem interessanten und anstrengen Feuerwehrtag fiel der Feuerwehrnachwuchs im zum Schlafraum umfunktionierten Unterrichtsaum der Einsatzabteilung in den Schlaf und wurde erst am nächsten Morgen zum Frühstück durch die Ausbilder geweckt.

Wer also mal Lust auf Feuerwehr hat, kann mittwochs ab 18:00 Uhr bei der Jugendfeuerwehr der Feuerwehr Hochheim, in der Massenheimer Landstraße, zum Schnuppern vorbei kommen.

Titelbild: Jugendfeuerwehr beim Löschen

Bilder: Rettungs- und Löscheinsätze

Bildnachweis: Feuerwehr Hochheim

 

 

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