An acht Wochenenden zum Streuobst-Baumwart

Landschaftspflegeverband Main-Taunus e.V. bietet auch 2025 wieder Kurse an

Zwanzig Männer und Frauen werden am Samstag im Naturschutzhaus des Main-Taunus-Kreises eine Prüfung ablegen. Danach dürfen sich hoffentlich alle Streuobst-Baumwart, bzw. Streuobst-Baumwartin nennen. Denn es sind genau so viel Frauen wie Männer, die sich seit Januar an acht Wochenenden im Main-Taunus-Kreis getroffen haben, um viel Wissenswertes in Theorie und Praxis über die heimischen Streuobstwiesen zu erlernen.

Es sind durchaus verschiedene Gründe, warum die zukünftigen Streuobst-Baumwarte sich nun zum achten Mal in diesem Jahr treffen. Da ist Elisabeth, die schon lange mit Partner und Freunden Streuobstwiesen als Hobby bewirtschaftet und in Theorie und Praxis vom erfahrenen Kursleiter Steffen Kahl noch mal Antworten und Tipps zum Sommer- und Winter-Baumschnitt von Bäumen oder zur Baumgesundheit bekommen möchte.

Peter hat bei den Praxistagen zur Altbaumpflege und dem Sommerschnitt seine eigene Kletterausrüstung mitgebracht. Er ist dabei, sein Hobby und seine Leidenschaft für die Streuobstwiesen und für Bäume zum Beruf zu machen. Auch für ihn gibt es noch genug neue Dinge, die er in diesem Jahr unterhaltsam gelernt hat.

Udo aus dem Taunus bewirtschaftet mit seiner Familie eine kleine Streuobstwiese. Für ihn ist die Zeit in der Natur ein wunderbares Gegenstück zu seinem Beruf als IT-Fachmann. Er freut sich besonders, dass sein ältester Sohn in seinem Job als Bäcker die eigenen Backäpfel verarbeitet.

Silke, die sogar aus Baden-Württemberg anreist, zieht schon mal ein durch und durch positives Fazit zu den Tagen, die sie vor, unter und auf Bäumen verbracht hat. Mal half man dem Obst- und Gartenbauverein in Kelkheim-Fischbach beim Baumschnitt, mal kümmerte sich der Kurs um neu gepflanzte Obstbäume in Flörsheim-Wicker.

Zu den theoretischen Teilen traf man sich Freitagnachmittags im Naturschutzhaus des Main-Taunus-Kreises in Flörsheim-Weilbach. Für Reimar aus Rheinhessen war dort das Thema Veredelung am spannendsten.

Tobi, der vom Main-Taunus-Kreis eine Streuobstwiese gepachtet hat, meint dagegen, dass er die veredelten Obstbäume lieber aus der Baumschule beziehen wird. Er konzentriert sich auf die Pflege der Wiese und der Bäume, sowie das Keltern seines eigenen Apfelweines. Nun steht noch die Pomologie, die Lehre von den Obstsorten an.

Vor den Teilnehmern liegen Dutzende Äpfel, die es anhand verschiedener Merkmale zu bestimmen gilt. Wie das im Prinzip geht, hat Kursleiter Kahl gerade erklärt. Katharina hat dafür drei verschiedene Apfelsorten von der Streuobstwiese mitgebracht, die sie von ihrer Großmutter übernommen hat. Was gleich auffällt, ist der freundschaftliche Umgang der Gruppe untereinander.

Und ihre Begeisterung und Liebe zum Streuobst und den Streuobstwiesen, deren Erhalt für die heimische Artenvielfalt und das Landschaftsbild so wichtig sind.  Das ganze Jahr über hat sich die Gruppe auch privat ausgetauscht oder sich gegenseitig unterstützt.

Wie man jetzt diesen oder jenen Baum schneiden würde, wer noch Äpfel zum Keltern abgeben kann oder Äpfel sucht. Eins wird jetzt schon deutlich: Das entstandene Netzwerk ist kostbar und die zukünftigen Baum- und Baumwartinnen werden es noch lange nutzen.

Wer Interesse an der Ausbildung ab Mitte Januar hat, meldet sich möglichst bald beim Landschaftspflegeverband Main-Taunus e.V. in Flörsheim unter info@lpv-mtk.de oder telefonisch: der Telefonnummer 0157  71701765. Weitere Infos: www.lpv-mtk.de

 

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