Auf die Entscheidung kommt es an – Tag der Organspende: Gesundheitsamt bietet Informationen
(jol/mtk) – Für eine klare Entscheidung zur Organspende schon zu Lebzeiten wirbt Kreisbeigeordnete Madlen Overdick. Wer seinen Willen dafür oder dagegen dokumentiere, könne seinen Hinterbliebenen eine schwere Entscheidung abnehmen. Wie die Gesundheitsdezernentin anlässlich des „Tages der Organspende“ am Samstag, 1. Juni, erläutert, gibt das Gesundheitsamt des Kreises Organspendeausweise aus und stellt Informationsbroschüren zur Verfügung.
„Gewiss fällt es mitten im Leben nicht leicht, eine Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende nach dem Tod zu treffen“, so Overdick. Dennoch sei die Willenserklärung wichtig, da nach aktuellem Recht sonst im Sterbefall die Angehörigen entscheiden müssten: „Wer schon zu Lebzeiten seinen Entschluss dokumentiert, kann Angehörigen die schwere Entscheidung, die dann im Sinne des Verstorbenen zu treffen ist, ersparen. Denn das Transplantationsgesetz legt fest, dass der Wille des Verstorbenen auch nach seinem Tod gilt“.
Laut Umfragen stünden zwar 81 Prozent der Deutschen einer Organspende positiv gegenüber. Aber nur 36 Prozent hätten einen Organspendeausweis ausgefüllt. Im Vergleich zu anderen Ländern sei in Deutschland die Zahl der Organspenden in Deutschland gering.
Nach einem Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums kann jede Person, die zu Lebzeiten keinen Widerspruch einlegt, potenziell Organe spenden kann. Die Widerspruchsregelung ist in vielen EU-Mitgliedstaaten bereits Praxis.
„Die angestrebte Entscheidungslösung wäre nicht von Nöten, wenn jeder Einzelne seinen Willen bereits zu Lebzeiten dokumentiert“, erläutert Overdick. Das Gesundheitsamt stellt hierfür Informationsmaterial auch in englischer und türkischer Sprache zur Verfügung. Weiteres zum Thema gibt es beim Infotelefon Organspende unter der kostenfreien Telefonnummer 0800/9040400.
Bild: Organspendeausweis
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