Ausbau der Kläranlage geht im Sommer weiter
(sfl) Der Abwasserverband Flörsheim hat jetzt die Baugenehmigung für den Ausbau seiner im Flörsheimer Ortsteil Keramag/Falkenberg gelegenen Kläranlage erhalten. „Damit steht einer Fortsetzung des wichtigen Bauvorhabens ab dem kommenden Sommer nichts im Wege“, freut sich der Verbandsvorsteher, Flörsheims Bürgermeister Dr. Bernd Blisch. „Zunächst aber werden jetzt die anstehenden Arbeiten für den 1. Bauabschnitt europaweit ausgeschrieben“, benennt er den anschließenden Schritt.
In diesem Bauabschnitt werden zwei Belebungsbecken mit insgesamt 8.000 Kubikmetern Fassungsvermögen gebaut. Außerdem erfolgen die Erneuerung des Blockheizkraftwerks und die Errichtung der neuen Vorklärungsanlage. Für die Ausführung dieser Arbeiten sind zwei Jahre vorgesehen.
Im unmittelbaren Anschluss, von 2023 bis 2025, soll die vorhandene Einrichtung zur Belebung so angepasst werden, dass sie als dritte Belebungsstraße verwendet werden kann. Außerdem ist der Neubau der kompletten Einlaufgruppe mit Pumpwerk, Rechen und Sandfang vorgesehen, des Weiteren wird das neue Regenbecken errichtet. Schließlich erfolgt der Rückbau der nicht mehr benötigten Anlagen, wie etwa des alten Zulaufhebewerks oder des alten Rechens.
„Obwohl bis jetzt noch keine intensive Bautätigkeit auf der Erweiterungsfläche zu sehen ist, wurden in den zurückliegenden beiden Jahren zahlreiche vorbereitende Arbeiten durchgeführt“, erläutert Blisch. So wurden ein Gasspeicher und eine Gasfackel neu errichtet, um die bestehenden Anlagen zurückbauen und somit einen Teil des neuen Baufeldes freimachen zu können. Darüber hinaus ist die bestehende Phosphorelimination optimiert und erweitert worden. Neu errichtet wurde auch die Trafostation mit der Niederspannungshauptverteilung, um die Kläranlage mit Strom zu versorgen. Des Weiteren wurden auf der Erweiterungsfläche Erdarbeiten durchgeführt, die dazu dienten, archäologische Untersuchungen – eine Auflage der Denkmalschutzbehörde – sowie die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Kampfmitteluntersuchung durchzuführen. Hierzu wurde über einen Großteil der Fläche zirka anderthalb Meter Boden abgetragen und entsorgt. Außerdem sind die alten Gasanlagen bereits abgebrochen worden.
Parallel zu den genannten Tätigkeiten wurden wegen gestiegener Baukosten die Planungsentwürfe überarbeitet und modifiziert, um das vorgesehene Budget von 39 Millionen Euro nicht zu überschreiten. „Die Änderungen schmälern keineswegs die Qualität der Abwasserreinigung beziehungsweise die Funktionstüchtigkeit der künftigen Kläranlage“, stellt Verbandsvorsteher Blisch klar. Auch aktuell ist die Abwasserbehandlung keinerlei Einschränkungen unterworfen; die bereits in Teilen modifizierte Kläranlage besitzt genügend Kapazitäten zur Abwasserreinigung, bis die neue Anlage fertiggestellt ist. Die Erschließung neuer Baugebiete im Verbandsgebiet ist deshalb nicht gefährdet.
Der Abwasserverband Flörsheim behandelt in der Kläranlage Flörsheim das Abwasser der gesamten Stadt Flörsheim am Main, von Hofheim-Diedenbergen und -Wallau, Hochheim-Massenheim und der Wiesbadener Stadtteile Delkenheim, Breckenheim und Nordenstadt. Das Abwasser wird über überörtliche Verbandssammler der Kläranlage zugeleitet.
Symbolhaftes BeitragsBild von jacqueline macou