Azubicard-Hessen vor dem Start

Firmen tragen Vorteilsangebote ein

(ihk) Die duale Berufsausbildung braucht mehr Zuspruch und Azubis brauchen mehr Anerkennung. Deshalb hat die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main im vorigen Jahr mit anderen Institutionen in Hessen eine Azubicard-Hessen auf den Weg gebracht, die in den nächsten Wochen für alle Ausbildungsberufe im ganzen Land eingeführt werden wird.

„Mit der Azubicard bekommen erstmals alle Auszubildenden in Hessen ein Nachweisdokument über ihren Status und eröffnen sich zugleich den Zugang zu nützlichen Leistungen“, sagte Karen Hoyndorf, Stellvertretende Präsidentin der IHK Frankfurt am Main, bei der Ankündigung der Karte am Mittwoch.

Ab März soll die Karte allen 13.000 Auszubildenden in Frankfurt zugestellt werden. „Die Karte dokumentiert erstmals den Status. Mit ihr kann sich der Azubi angemessen ausweisen, vergleichbar dem Schulausweis oder Studierendenausweis.“

Wenn es vergünstigte Eintritte für diese Gruppen gibt, sollen damit auch Azubis diese in Anspruch nehmen können. Darüber hinaus bietet die Karte den Zugang zu einem neuen Azubi-Web-Portal www.azubicard-hessen.de, auf dem Ausbildungsbetriebe aus Hessen und andere Firmen vergünstigte Angebote bereitstellen.

„Die berufliche Aus- und Weiterbildung verdient Wertschätzung. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtig, klarzustellen, dass Berufsausbildung keine Randerscheinung ist. Die Azubicard Hessen soll dazu beitragen, das Image der dualen Berufsausbildung zu stärken. Umso wichtiger ist es deshalb, das sich viele Unternehmen an dieser Initiative beteiligen“, sagte Oliver Klink, Vorsitzender des Vorstands der Taunus Sparkasse Bad Homburg.

„Mein Team und ich verbringen viel Zeit damit, um Nachwuchs zu werben“, sagte Roland Fiedler, Geschäftsführer von Reformhaus Freya mit 13 Filialen im Rhein-Main-Gebiet. „Ist ein geeigneter Bewerber erstmal gefunden, wird er mit viel Fürsorge bei uns entwickelt. Wir investieren daher sehr viel Zeit, aber auch Herzblut in unsere Azubis. Das zahlt sich aus. Ich unterstütze gern diese Aktion, da sie die die Aufmerksamkeit für duale Berufsausbildung stärkt.“ Das Reformhaus Freya bietet den Azubis fünf Prozent Rabatt auf den jeweiligen Einkauf.

„Vergünstigungen und Angebote in Verbindung mit der Azubicard sind nicht das einzige. Die Firmen machen damit auch ein Angebot zur Bindung jugendlicher Kunden und sie können sich dem beruflichen Nachwuchs als attraktive Ausbildungsbetriebe und Arbeitgeber präsentieren“, sagte Hoyndorf. Ein weiterer Nutzen der Karte ist die Angabe der Kontaktdaten des jeweiligen Ausbildungsberaters bei der IHK.

„Im persönlichen Kontakt mit dem Ausbildungsberater kann der Azubi Probleme und Konflikte während der Ausbildung direkt ansprechen. Das ist ein großer Schritt zur Steigerung der praktischen Ausbildungsqualität.“ Außerdem können die Azubis mittels der Kenndaten der Karte Prüfungsergebnisse online abrufen.

Die Azubi-Card wird von anderen hessischen IHKs und Handwerkskammern sowie der Landeszahnärztekammer und der Landesärztekammer angeboten. Das Hessische Wirtschaftsministerium unterstützt die Aktion u.a. mittels der zentralen Website: www.azubicard-hessen.de,

Für die IHK Frankfurt ist die Azubi-Card Teil einer Kampagne mit insgesamt 18 Maßnahmen, die das Ziel verfolgen, die Attraktivität und die Qualität dualer Berufsausbildung zu stärken und mehr Lehrstellen zu besetzen. „Mit 7 Prozent mehr Ausbildungsverträgen zum Vorjahr, nämlich insgesamt 5320 Ende 2018, können wir sehr zufrieden sein“, sagte Hoyndorf.

Auch in Hessen insgesamt wurde bei den IHKs 2018 ein deutliches Plus verzeichnet: Zum 30.9.2018 hatten 23.144 Azubis ihre Lehre bei hessischen IHK-Unternehmen aufgenommen. Das sind 864 Azubis oder 3,9 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Erstmals seit 2011 gab es damit eine deutliche Belebung bei den Azubi-Zahlen.

Bei den IHK-Mitgliedsbetrieben gibt es jederzeit offene Stellen. Stand heute bietet die IHK-Lehrstellenbörse unter www.ihk-lehrstellenboerse.de bereits mehr als 1100 Ausbildungsplätze bei Unternehmen im IHK-Bezirk Frankfurt. In den nächsten Monaten wird sich dieses Angebot noch vervielfachen.

Am 26. Februar wird die IHK Frankfurt ein Speed-Dating für Bewerber in der PSD-Arena veranstalten.

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