Betrugsmasche: Internet-Kriminelle sind im Netz aktiv
Gauner nutzen verstärkt die Corona-Pandemie um online an Daten heranzukommen oder Geld abzuzocken. Nur wer die Tricks kennt, ist gut geschützt, denn die Betrüger sind mit allen Wassern gewaschen.
Die Microsoft Masche
Da viele jetzt momentan im Homeoffice arbeiten, ist der Microsoft-Trick leider wieder sehr aktuell, wie die Hochheimer InterNETT-Paten berichten. Durch diesen Trick hat schon 2018 ein Hochheimer einen 4-stelligen Betrag verloren. Der dreiste Trick funktioniert so: Ein „Mitarbeiter von Microsoft“ ruft an und informiert, dass der PC gefährdet sei. Dann wird – mit Zustimmung des Opfers – ein Remote-Programm installiert, das dem Gauner Zugang zum PC verschafft. Eine Gebühr von 10 Euro für den Service soll gleich überwiesen werden. Bei der Überweisung gibt es dann „eine Zeitüberschreitung“ und der vermeintliche Servicemitarbeiter bittet neue TAN-Codes einzugeben. Erst ein Auszug der Bank zeigt hinterher, dass hohe Summen überwiesen wurden. Hier ist der Schaden groß. Der PC muss dann auch fachmännisch vor der nächsten Benutzung überprüft werden, damit nicht weitergehende Kosten durch installierte Schadsoftware entstehen und noch mehr Daten abgegriffen werden.
Wer einen solchen Anruf erhält, sollte sofort auflegen – Microsoft-Mitarbeiter rufen niemals einen der vielen Milliarden Microsoftnutzer direkt an und kontaktieren auch nicht per Mail.
Gefälschte Webseiten
Das Geschäft der Hacker boomt. Die Zahl der Seiten im Internet, die das Schlagwort „Corona“ oder „Covid“ enthalten, hat seit dem Frühjahr exponentiell zugenommen und viele der Domains werden für kriminelle Aktivitäten benutzt. Besondere Vorsicht ist hier bei sogenannten „Corona-Maps“ geboten, die in Echtzeit die steigenden Fallzahlen auf einer Karte darstellen sollen. Internetkriminelle können die Abfrage des Browsers abfangen und den Nutzer auf eine schädliche Webseite umleiten. So kann man sich auf dem PC Viren und Malware einfangen.
Verseuchte Apps auf dem Handy
Vorsichtig sollte man auch beim Installieren von Apps auf dem Smartphone sein: Corona-Maps werden auch hier angeboten: Die App „CovidLock“ verschlüsselt zum Beispiel nach der Installation die Daten und droht mit der Veröffentlichung und der Löschung des Telefonspeichers.
Betrug mit E-Mails
Aufpassen muss man auch beim Erhalt von Mails: Betrüger senden Mails, die angeblich von einer Stadtverwaltung oder einer anderen Behörde kommen und Bußgeld fordern. Oder die Mails erbitten Spenden für an Covid–19 Erkrankte oder für die Forschung nach einem Impfstoff.
Eine gemeine Abzocke sind auch Mails, die von einer „Behörde“ oder „Stadtverwaltung“ kommen und angebliche Beweise ansprechen, man habe Mindestabstände nicht eingehalten. Es wird ein Bußgeld gefordert – in Bitcoin, einer Kryptowährung. Oft sind verseuchte Anhänge in der Mail, die Daten abgreifenkönnen oder Schadsoftware installieren. Man sollte Anhänge in Mails von unbekannten Absendern deshalb nicht öffnen.
Abzocke Fake Shops
Onlinekäufe haben zugenommen, hier muss man darauf achten, nicht auf „Fake Shops“ hereinzufallen. Diese nachgemachten Shops haben oft Corona–Bezug und bieten zum Beispiel Masken und Desinfektionsmittel an oder vertreiben angebliche Heilmittel, was selbstverständlich Betrug ist. Von einer Bestellung sollte man die Finger lassen, wenn das Impressum nicht korrekt ist, nur Vorkasse möglich ist und Waren extrem preiswert erscheinen und begrenzte Kapazität der Produkte zum Kauf animieren.
Wie man sich schützen kann
Bei all diesen Betrugsmaschen gilt, was auch im täglichen Leben gilt: sich schützen.„Cyberhygiene“ ist so wichtig wie die Maske und der Abstand im Alltag. Und man sollte immer mit Vorsicht und gesundem Menschenverstand im Netz unterwegs sein.Wer immer über die neuesten Betrugsmaschen informiert sein möchte, kann auf dem Handy die kostenfreie App hessenWarn installieren, die offizielle App für Gefahrenmeldungen des Landes Hessen. Die App bietet verlässliche Gefahren- und Katastrophenwarnungen hessischer Landes- und Bundesbehörden. Dies ist ein Tipp der InterNETT-Paten der Stadt Hochheim am Main, die gerne auch zum sicheren Umgang mit Computer und Smartphone beraten.
Ratsuchende können sich gerne direkt per E-Mail an die InterNETT-Paten wenden:cafe-internett-hochheim@outlook.de. Wer keinen E–Mail Zugang hat, kann sich auch telefonisch an die Verwaltung wenden, Ansprechpartnerin ist Ulrike Krommenacker, Tel. 06146 900–151. Die telefonischen Anfragen werden ebenfalls an die InterNETT-Paten weitergeleitet, die sich bemühen, die Fragen zeitnah zu beantworten.