Lernnachteile ausgleichen – Kreis stellt Fördergelder für den Unterricht zur Verfügung
(jol/mtk) – Mit einem eigenen Förderprogramm unterstützt der Main-Taunus-Kreis durch die Pandemie benachteiligte Schülerinnen und Schüler. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, sind insgesamt 50.000 Euro an Fördermitteln bereitgestellt; die Gelder müssen von den jeweiligen Schulen beantragt werden. „Wir wollen damit einen Beitrag dazu leisten, dass besonders betroffene Schüler Lernnachteile nach dem monatelangen Distanzunterricht ausgleichen können“, so Cyriax: „Die Infektionszahlen sind auf ein zuversichtlich stimmendes Niveau gesunken und die Schulen wieder offen. Mit den Folgen der Pandemie und ihrer Beschränkungen aber haben Schulen und Schüler noch zu kämpfen, wenn sämtliche Corona-Beschränkungen gefallen sein werden.“
Das Programm des Kreises soll den Angaben zufolge Bundes- und Landesmittel ergänzen, die den Schulen zum Ausgleich von Nachteilen durch die Pandemie bewilligt werden; als Beispiel nennt der Landrat das hessische Programm „Löwenstark“, in dem das Land bereits für das laufende Jahr insgesamt 60 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Schulen und interessiertes Personal können sich zudem noch bis zum 25. Juni beim Hessischen Kultusministerium für die Durchführung von Lerncamps in den Sommerferien anmelden. Dies sei ein Angebot, die Ferien für die Bildung zu nutzen und auch auf diese Weise etwas zu tun, um Nachteile durch Corona auszugleichen: „Die Mittel des Kreises sind also nicht die einzige Unterstützung, die an die Schulen fließt. Ich appelliere an alle Schulen, sämtliche Möglichkeiten im Sinne der Schülerinnen und Schüler zu nutzen.“
Den Angaben zufolge stehen bei der Förderung des Kreises besonders die Schülerinnen und Schüler in Haupt- und Realschulzweigen im Fokus, die seit Dezember 2020 monatelang ausschließlich in Distanz unterrichtet wurden. Die Schulleitungen sollen selbst entscheiden, wie die die Förderung am besten eingesetzt wird – etwa zum Kauf von Ausstattung und Unterlagen, für Projekte oder für Honorare an externe Kräfte wie in der Hausaufgabenhilfe. Mehrere Schulen haben bereits Mittel beantragt; weitere Schulen sind aufgerufen, sich beim Kreis zu melden. Sie müssen dazu bis 30. Juni einen formlosen Antrag stellen. Sollten die Mittel in dieser Zeit nicht voll ausgeschöpft werden, ist für den Herbst eine zweite Antragsrunde geplant.
Cyriax nennt das Programm ein Beispiel, wie der Kreis die Schulen in den Herausforderungen der Pandemie unterstützt: „Wir sind Partner der Schulen auch in der Pandemie“. Cyrix erinnert an die Unterstützung für die Schulen bei der Konzeption von Hygieneplänen durch das Gesundheitsamt, aber auch Lieferungen von Hard- und Software, um digitale Unterrichtsformen noch besser nutzen zu können. Er appelliert gezielt an die Schulen mit Haupt- und Realschulzweigen, die Fördermittel zu beantragen: „So können wir alle an einem Strang ziehen, Defizite aus der Distanzzeit auszugleichen und die Schüler bestmöglich zu fördern.“
Das Geld des Kreises fließt unabhängig von Unterstützungszahlungen, die das Land und der Bund angekündigt haben. Die MTK-Fördermittel waren bereits in den Haushalt für 2021 eingestellt worden.
Bild: Archivbild aus einem Lerncamp an der Eichendorffschule Kelkheim
Bildnachweis: Main-Taunus-Kreis