Schockanrufe und Enkeltrick

Betrugsmaschen – der städtische Präventionsrat warnt und informiert:
Teil 3 Mir kann das nicht passieren?! – Schockanrufe und Enkeltrick
(spr) Grundsätzlich gilt: alle Menschen, egal welchen Alters, Herkunft oder finanzieller Situation, können Opfer von Betrugsversuchen werden. Wenn jemand Opfer einer solchen Masche wurde, sollte immer die Polizei informiert werden. Sie schützen damit sich und möglicherweise auch viele andere Menschen. Scham sollte hier nie das Opfer verspüren, sondern der Täter!
Enkeltrick, neue Telefonnummer und Schockanrufe
Gefühlt hat jeder schon vom „Enkeltrick“ gehört oder gelesen. In der jeweiligen Schocksituation sind sich dann aber doch viele unsicher und leider haben schon zu viele Menschen ihr Erspartes verloren, weil sie solchen Betrügern aufgesessen sind.
Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und alleinlebenden Personen an, geben sich als Verwandte oder gute Bekannte aus und bitten dringend und kurzfristig um Bargeld.
Teilweise nutzen die Betrüger dafür sogar KI-Technik, um eine beinahe echte Stimme von Menschen zu simulieren. Teilweise wird es so gut gemacht, dass man die gefälschte Stimme dann kaum noch von der echten unterscheiden kann.
Als Grund für den Anruf wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld oder die Wertgegenstände abholt.
Inzwischen nutzen die Täter auch Nachrichtendienste, wie beispielsweise WhatsApp, um ihre Opfer im Namen von Kindern oder Enkeln zu Geldüberweisungen zu bewegen. Dabei suchen die Betrüger häufig mit Nachrichten wie, „Hallo Mama, hallo Papa, mein Handy ist kaputt, das ist meine neue Handynummer…“ den Einstieg in den Chat.
Mit „Schockanrufen“ versuchen Betrüger vorwiegend ältere Menschen um ihr Geld und ihre Wertsachen zu betrügen. Sie geben sich am Telefon als Verwandte, meist Tochter, Sohn oder Enkel, oder als ein mit einem Vorgang betrauter Polizeibeamter oder Rechtsanwalt aus und täuschen eine Notsituation vor. Sie wollen die Opfer dazu bringen, Geld oder Wertsachen, an sie zu übergeben.
Die Anrufer berichten etwa von einem Verkehrsunfall, in dessen Folge ein Familienmitglied sofort operiert werden müsse. Die Operation könne jedoch nur dann durchgeführt werden, wenn sie vorher in bar bezahlt wird. In anderen Szenarien soll der Angehörige beispielsweise einen Verkehrsunfall verursacht oder eine Straftat begangen haben. Um eine Gefängnisstrafe zu vermeiden, soll umgehend eine Kaution gestellt werden.
Die Betrüger setzen dabei bewusst auf einen Schockmoment und setzen ihre Opfer zeitlich und psychisch unter Druck, um sie zu unüberlegten und schnellen Entscheidungen zu drängen.
Grundsätzlich gilt, niemals ist die Behandlung eines Unfallopfers von einer vorherigen Zahlung eines Geldbetrages abhängig. Man sollte misstrauisch sein, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Nicht raten, wer anruft, sondern den Anrufer grundsätzlich dazu auffordern, den eigenen Namen selbst zu nennen. Eine Möglichkeit wäre auch, beim Anrufer Dinge abzufragen, die nur der richtige Verwandte bzw. Bekannte wissen kann. Im Zweifelsfall immer auflegen, wenn man sich nicht sicher ist, wer anruft und man sich unter Druck gesetzt fühlt. Kommt einem ein Anruf verdächtig vor, unverzüglich die Polizei informieren.
Der Präventionsrat der Stadt Hochheim am Main rät, in solchen Situationen immer Ruhe zu bewahren. Man kann zum Beispiel auflegen und dann die bekannte Nummer des Verwandten anrufen und nachfragen. Ebenfalls ist es eine gute Möglichkeit, im Vorfeld mit den Verwandten ein Passwort oder einen Zahlencode auszumachen, welches man dann in einem solchen Telefonat abfragen kann. Wer einen verdächtigen Anruf erhalten hat, sollte die Polizei informieren.
Weitere Informationen finden Interessierte auch hier: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/schwerpunkte/DE/enkeltrick/artikel-enkeltrick.html
Ansprechpartner für den Präventionsrat und die Sicherheitsberater für Senioren:
Herrn Winfried Schmidt
Koordinator und zertifizierter Sicherheitsberater für Senioren
Tel: 06146 8375837, E-Mail: Sicherheitsberater-Hochheim@outlook.com
www.hochheim.de/Rathaus/Aemter-Bereiche/Praeventionsrat
Infobox:
Der Hochheimer Präventionsrat wurde am 01.07.2009 gegründet und dient der gemeinsamen Gefahrenabwehr und Kriminalprävention. Ein wichtiger Bestandteil des Präventionsrates sind die Sicherheitsberater für Senioren. Diese informieren insbesondere Seniorinnen und Senioren mittels Präventionsständen und vertraulichen Gesprächen, über die Gefahren und die Möglichkeiten sich vor Straftaten zu schützen.
BeitragsBild von Jan Marcus Trapp