Tiere nahe am Hof schlachten – Tagung im Main-Taunus-Kreis brachte Halter aus der Region zusammen

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(jol/mtk) – Durch hofnahes Schlachten sollen Tieren lange Transportwege und damit unnötiges Leid erspart werden. Das ist das Ziel einer Initiative von Landwirten in Zusammenarbeit mit dem Main-Taunus-Kreis und dem Amt für Ländlichen Raum. Wie Landrat Michael Cyriax und Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilen, stand das Thema im Mittelpunkt einer Tagung im Landratsamt. Dazu waren Tierhalter aus mehreren Landkreisen eingeladen.

Cyriax zufolge war das Thema von Landwirten aus dem Main-Taunus-Kreis angestoßen worden, die er bei einer seiner traditionellen Sommertouren auf örtlichen Höfen getroffen hatte. „Der Main-Taunus-Kreis möchte die Landwirte unterstützen, sich zu vernetzen und eine Lösung zu finden“, erläutert der Landrat. Unter anderem wurde bei der Tagung ein Kooperationsprojekt für Tierhalter aus dem nordhessischen Homberg vorgestellt. Zudem wurde über Fachfragen und Fördermittel von Bund und EU informiert.

Ziel ist eine Schlachtung der Weidetiere möglichst schon auf der Weide, um Stress und Lebend-Transporte ganz zu vermeiden. Nach Overdicks Angaben sind auch nur wenige regionale Schlachtorte und Verarbeitungsbetriebe bekannt, mitunter müssten Tiere noch viel zu weit zu Schlachtorten transportiert werden. Eine hofnahe Schlachtmöglichkeit wäre nach Overdicks Angaben „ein großer Gewinn für das Tierwohl und eine bessere Vermarktungsmöglichkeit von hochwertigen Fleisch aus regionaler Haltung“. Zudem wurden die Tierhalter eingehend über Fördermöglichkeiten von Bund und EU informiert.

Den Zahlen des Kreises zufolge gibt es im Main-Taunus-Kreis rund 50 Schweinehaltungen, 40 Rinderhaltungen und 80 Haltungen mit kleinen Wiederkäuern wie Schafe und Ziegen. Viele der Halter betreiben die Arbeit als Hobby.

Im vergangenen Jahre waren im Kreis fünf Betriebe mit Schlachtzulassung registriert, derzeit sind es nur noch vier. Gewerblich wurden im vergangenen Jahr im Kreis 556 Schweine, 15 Rinder und 26 Schafe geschlachtet, insgesamt schätzungsweise 62.000 Kilogramm Fleisch. Hinzu kommen Hausschlachtungen von 32 Schweinen, 46 Rinder und 13 Schafe, die aber nicht in Verkehr gebracht und deren Verarbeitung daher nicht überwacht wird.

Bild: Ein Stall im Main-Taunus-Kreis

Bildnachweis: Wolfgang Pfankuch

 

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