Wie eine kleine Dose helfen kann, Leben zu retten
(lc) Wenn Rettungsdienste und Notärzte zu Hilfe gerufen werden, ist meist Zeit das ganz entscheidende Kriterium, das über Leben und Tod entscheiden kann. Sind Helfer erst einmal vor Ort, können sie lebensrettende Sofortmaßnahmen einleiten. Doch wer gibt Auskunft über notwendige Medikamente und Allergien, Vorerkrankungen und andere Details, wenn der Betroffene nicht mehr ansprechbar ist und alleine lebt?
Dieser Fragestellung haben sich die Lions Clubs in Großbritannien und Irland schon vor Jahren angenommen und mehr als fünf Millionen Notfalldosen an Senioren und Alleinstehende verteilt. In Deutschland zeigte sich der Hanauer Lions Club federführend, dessen Adaption nun gerne der Lions Club Hochheim-Flörsheim auf Anregung seines Mitglied Hans-Eugen Priemer aufgreift und lokal umsetzt.
„Bei der Notfalldose handelt es sich um ein Angebot für Menschen, die alleine leben. Sie enthält ein Datenblatt mit wichtigen persönlichen Informationen für den Notfall wie aktuelle Erkrankungen, Allergien oder Unverträglichkeiten“ erklärt der Präsident des Lions Clubs Hochheim Flörsheim Hans-Ulrich Hartwig. „Aber auch die Kontaktdaten des Hausarztes, Hinweise auf eine Vorsorgevollmacht und nahestehende im Notfall zu benachrichtigende Personen können erfasst werden“.
Diese Informationen stehen den Rettungsdiensten zur Verfügung, wenn die Dose mit ihrem Datenblatt an einem zentralen und leicht auffindbaren Ort aufbewahrt wird. Hier hat sich zum schnellen Auffinden im Notfall die Innentür des Kühlschranks bewährt. Dort gut sichtbar gelagert wird mit je einem Aufkleber an der Innenseite der Wohnungstür sowie außen am Kühlschrank auf die Existenz der Notfalldose hingewiesen.
Der Lions Club Hochheim- Flörsheim hat eintausend dieser Notfalldosen beschafft und verteilt diese an die Senioren in Hochheim und Flörsheim. Den Auftakt der Aktion bildete bereits der letztjährige Seniorennachmittag des Hochheimer Marktes, auch die Seniorenberatungsstelle in Flörsheim ist seit Januar mit im Boot.
In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Hochheim wird die Aktion nun auf ein breiteres Fundament gestellt. Gegen eine Schutzgebühr von einem Euro, der wiederum dem Seniorenbeirat der Stadt zu Gute kommen wird, sind die Notfalldosen im Empfangsbereich des Rathauses und des Bürgerbüros der Stadt Hochheim ab sofort erhältlich.
Bürgermeister Dirk Westedt nahm die Notfalldose im Hochheimer Rathaus heute symbolisch in Empfang und lobte „das Engagement und den Einsatz des Lions Club Hochheim-Flörsheim für Ältere und Alleinstehende in den beiden Städten“.
Sie sind sich einig, dass die Aktion des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim mit einfachen Mitteln helfen kann, die Arbeit der Rettungsdienste im Notfall zu erleichtern und Risiken für Betroffene zu reduzieren: vl: Winfried Schmidt, stellv. Vorsitzender des Seniorenbeirates Hochheim, Hans Richter, Sekretär des Lionsclub, Bürgermeister Dirk Westedt (links außen) und Hans-Ulrich Hartwig Präsident des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim
Foto: Stadt Hochheim am Main