Lärmsanierung Deutsche Bahn – Hochheim am Main

Sabine Weiler und Martin Jakob-Landmesser (unser Stadtplaner)

Sabine Weiler von der DB Netz AG die am Donnerstagabend, den 24. Mai über die Lärmsanierung der Schienenwege im Abschnitt „Hochheim am Main“ informiert hat, war sehr gut mit Hochheim vertraut.  Man merkte ihr an, dass sie sich mit Lärmschutz bis ins Detail auskennt, schließlich gibt es seit 20 Jahren die Lärmschutzsanierungen der Schienenwege.

Zuerst klärte sie die Anwesenden über ein paar wichtige Parameter auf.

Drei wichtige Parameter zum Thema Lärm

1) Verkehrslärm wird immer berechnet und nicht gemessen. Der Verkehrslärm der Zukunft kann nicht gemessen, aber berechnet werden.

2) Drei db (Dezibel) sind die Hörschwelle, die das menschliche Ohr überhaupt als Veränderung der Lautstärke wahrnehmen kann.

3) Aber 10db weniger, werden als Halbierung des Lärmes empfunden. Eine Halbierung des Lärmes für die Anwohner ist auch das Ziel in Hochheim.

180 Wohneinheiten

Insgesamt sind in der Hochheimer Südstadt 180 Wohneinheiten, die vor 1974 gebaut wurden betroffen. Auf der Nordseite der Schienen etwa 60 und auf der Südseite etwa 120. Die anderen Häuser, die nach 1974 schon mit Lärmschutzauflagen gebaut wurden, partizipieren natürlich auch von den aktiven Maßnahmen der Bahn.

Aktiv und Passiv

Es wird zwischen aktiven Maßnahmen, dort wo der Schall entsteht und passiven Maßnahmen, dort wo der Schall auf Wohnbereiche trifft, unterschieden.

Kurz die geplanten aktiven Maßnahmen der Bahn:

– Hochabsorbierende Lärmschutzwände max. 3m hoch, ca. 4m vom Gleisbett entfernt.
– Mit Vorlauf zu den bewohnten Gebäuden.
– Im Bereich des Bahnhofes mit transparenten Fensterelementen, um ein Gefühl des Beklemmtsein, entgegenzuwirken.

Andere Transparentflächen werden bei der Planung, im Gespräch mit den Anwohnern berücksichtigt. Allerdings gibt Frau Weiler zu bedenken, dass transparente Wände und Fenster den Schall wieder reflektieren und nicht so effektiv „schlucken“, wie die die gedämmten und zur Schallquelle gelochten Lärmschutzwände.

Die Projektrealisierung
sieht folgenden Zeitplan vor:

– Planung 1 Jahr

– Planfeststelleung 1 Jahr

– Bauausschreibung ½ Jahr

– Bauvorbereitung ½ Jahr

– Bauausführung frühestens 2023

Die Kosten
Kosten Südseite: € 935.000 netto

Kosten Nordseite: € 631.000 netto

Die mit 75% geförderten passiven Maßnahmen
Nach der Realisierung der aktiven Maßnahmen können die Bewohner der o.g. 180 Wohneinheiten entscheiden, ob die von der Bahn mit 75% der Kosten geförderten passiven Maßnahmen noch gewünscht sind bzw. benötigt werden.

Die Bahn unterstützt folgende passiven Maßnahmen:

– den Austausch und die Modernisierung von schallgeschützen Fenstern und Türen

– die Dämmung der Betroffenen Dächer

– die Dämmung von Rolladenkästen

– die Anschaffung und Installation von Schalldämmlüftern.

„Die kleine Stufe ist absolut geräuschlos und wartungsfrei!“ erläutert Frau Weiler.

Südtstadter trotz Maßnahmen ‚maulig‘
Interessanterweise waren die Zwischenfragen und Diskussionsbeiträge mancher der anwesenden Südstädter ziemlich aggressiv. Frau Weiler nahm den unqualifizierten und emotionalen Aussagen ganz souverän den Wind aus den Segeln.

Zugute halten muss man den Südtstadtern, dass sie vielleicht noch keine Veranstaltung von hessen mobil kannten, wo 5 bis 7 zumeist uninformierte und zuweilen unflexible Fachgestalten unverständliches von sich geben.

Hier waren gerade mal 2 Personen anwesend. Gut informiert, gut vorbereitet fachlich sehr kompetent. Klar und deutlich in der Aussage.

Und hier sind alle bisher erhältlichen Informationen als download:

Präsentation
zu den geplanten Maßnahmen: PP_BA_Hochheim_2018-05-23-01 

Lageplan
der berechneten Schallverbesserungen: Achtung die Karte ist nicht genordet. Streckenkarten der Bahn verlaufen immer nach Bahnkilometern und links der Strecke ist immer oberhalb der Bahnlinie.

A2_Lageplan_Blatt 1 

 

Bei Fragen:    laermsanierung@deutschebahn.com

 

 

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